null Wiener Ärztekammer begrüßt Zusage der Politik, Kassenmedizin attraktiver zu machen

Wiener Ärztekammer begrüßt Zusage der Politik, Kassenmedizin attraktiver zu machen

Die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler Nehammer stoßen bei Kurienobmann Huber auf Zustimmung. Nun müssten den Worten auch Taten folgen.

„Sollte es im Zuge der Finanzausgleichsverhandlungen ein Commitment für zusätzliche Kassenstellen und eine echte Attraktivierung des Kassenarztberufes geben, so würden wir endlich das Problem an der Wurzel packen.“ Mit diesen Worten kommentiert Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die jüngsten Ankündigungen von Bundeskanzler Karl Nehammer. Dieser hatte bei einem Medientermin 100 neue Kassenärzte noch im laufenden Jahr und nachhaltige Reformschritte im Gesundheitssystem angekündigt. Freilich müssten den Worten nun auch Taten folgen, ergänzt Huber.

Der Katalog an notwendigen Verbesserungen, um wieder mehr Ärztinnen und Ärzte für die Kassenmedizin zu begeistern, ist jedenfalls umfangreich: „Weit oben auf der Liste steht die Forderung, den Leistungskatalog endlich moderner zu machen“, sagt Huber. Die Wiener Ärztekammer habe in diesem Zusammenhang wiederholt Vorschläge gemacht, wie im fachärztlichen Bereich Behandlungen, die derzeit nur in Spitalsambulanzen angeboten werden, genauso gut in der Niederlassung erbracht werden könnten.

Aber auch in der Allgemeinmedizin, wo aktuell viele Stellen in Wien gar nicht besetzt werden können, bedürfe es unter anderem einer adäquaten Honorierung der Gesprächsmedizin und administrativer Tätigkeiten wie der Durchsicht von Fremdbefunden außerhalb der Ordinationszeiten. Ein Dauerbrenner in einer immer weiblicher werdenden Ärzteschaft sei zudem die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Huber abschließend: „Die Ärztinnen und Ärzte wissen über das System wohl am besten Bescheid. Umso unverständlicher ist es, dass wir nicht stärker in die Verhandlungen zum Finanzausgleich eingebunden sind.“ (ehs)