null Ärztekammer Wien ad Rauch: Nicht auf Spitäler vergessen!

Ärztekammer Wien ad Rauch: Nicht auf Spitäler vergessen!

Ferenci fordert Maßnahmenpaket für Spitalsbereich ein

Mit Skepsis reagiert die Wiener Ärztekammer auf die Ankündigungspolitik der Regierung in Sachen Gesundheitsreform. „Hundert Kassenstellen mehr werden die Personalflucht aus den Spitälern nicht lösen. Das hundertste Bekenntnis zum Ausbau der Primärversorgung wird den akuten Pflegemangel und die gesperrten Betten in den Krankenhäusern nicht beseitigen. Und digitale Angebote bei der psychosozialen Versorgung werden keine Fachärztin zurück ins Spital holen. Kurz: Eine Gesundheitsreform, die auf die Spitäler vergisst, hat diesen Namen nicht verdient“, kommentiert Stefan Ferenci, geschäftsführender Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien die heute, Samstag, medial kolportierten Pläne der Bundesregierung. Es sei daher unabdingbar, im Rahmen der 15a-Verhandlungen mehr Geld für das Spitalswesen zur Verfügung zu stellen.

In diesem Zusammenhang erneuert die Wiener Ärztekammer ihre Forderung nach einer Rückkehr- und Bleibeprämie für alle Gesundheitsberufe sowie nach marktkonformen Gehältern, um im Bundesländervergleich konkurrenzfähig zu bleiben. „Es braucht dringend ein umfassendes Maßnahmenpaket für den Spitalsbereich. Der Druck der Beschäftigten in den Wiener Spitälern steigt. Verzweifelte Kolleginnen und Kollegen treten mit uns in Kontakt und erzählen uns, dass es so nicht weitergehen kann, die öffentlichen Spitäler kurz vor dem Kollaps stehen. Wenn die politischen Verantwortlichen die Notlage nicht endlich erkennen und auf die Forderungen der Beschäftigten eingehen, wird sich die berechtigte Wut der Kolleginnen und Kollegen in Streiks entladen“, erklärt Ferenci. Die Ärztekammer für Wien stehe voll hinter den Beschäftigten und habe daher auch Rechtsunterstützung in Höhe von drei Millionen Euro beschlossen. Darüber hinaus werden für Interessierte in den nächsten Wochen und Monaten Streikschulungen angeboten.